Beim Desk Sharing gibt es keine fest zugeordneten Arbeitsplätze. Stattdessen suchen sich Angestellte jeden Tag einen neuen Platz. Damit das Konzept gelingt, kommt es vor allem auf die richtige Planung und Umsetzung an.
Viele Büros verzichten auf feste Arbeitsplätze. Hintergrund sind unter anderem flexible Arbeitsmodelle wie das Homeoffice. Oftmals ist nur ein Teil der Belegschaft gleichzeitig im Büro vor Ort, sodass nicht jede Person einen eigenen Schreibtisch benötigt. Beim Desk Sharing teilen sich Beschäftigte vorhandene Arbeitsplätze und wählen täglich einen anderen. Wie sich die Arbeitsbedingungen von Desk Sharing auf Beschäftigte auswirken, hat eine Umfrage des Instituts für Arbeit und Gesundheit der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (IAG) unter knapp 2.000 Beschäftigten und Führungskräften betrachtet. Im Kern geht es dabei um psychische Belastungen und Folgen der Beanspruchung.
»Ob Desk Sharing in einem Unternehmen zum Erfolgsmodell wird, entscheidet sich im Grunde schon vor der Umsetzung«, sagt Franziska Grellert, Arbeitspsychologin und Referentin am IAG. So ist es empfehlenswert, Beschäftigte schon in der Planungsphase mit einzubeziehen – und sie zu motivieren, sich an der Planung zu beteiligen. Die Akzeptanz von Desk Sharing steigert sich, wenn gleiche Regeln für alle gelten. Die Umfrageergebnisse zeigen jedoch, dass dies nicht immer der Fall ist. Fast die Hälfte der Befragten gibt an, dass ihr Betrieb Ausnahmen sowohl für Beschäftigte als auch für Führungskräfte macht. Bei knapp 30 Prozent sind insbesondere Führungskräfte von Regelungen zum Desk Sharing ausgenommen. Grellert rät dazu, diese Ausnahmen sorgfältig zu prüfen, transparent zu kommunizieren und gut zu begründen. Außerdem sollte es klare Nutzungsregeln zu Sauberkeit und Ordnung geben. Ein Lärmschutzkonzept und Rückzugsmöglichkeiten sorgen darüber hinaus für Akzeptanz unter den Angestellten.
Fest zugeordnete Bildschirmarbeitsplätze verfügen oftmals über Individualisierung und sind im besten Fall an die Bedürfnisse des Nutzers angepasst. Daher sollten beim Desk Sharing höhenverstellbare Schreibtische zum Einsatz kommen. Die Befragung zeigt, dass 80 Prozent über einen solchen Tisch verfügen. Etwas mehr haben einen verstellbaren Bürostuhl. Die Mehrheit der Befragten hat zwar eine Unterweisung erhalten, wie sie die Arbeitsmittel individuell auf sich einstellen können. Ein Drittel gibt jedoch an, nicht unterwiesen worden zu sein. »Hier sind vor allem die Führungskräfte gefragt«, sagt Grellert. Denn Sicherheit und Gesundheit der Beschäftigten im Blick zu behalten, sei ihre Aufgabe.
Insgesamt sind fast 60 Prozent der Beschäftigten mit dem Desk Sharing in ihrer Organisation zufrieden. Aber: Knapp die Hälfte würde einen festen und persönlichen Arbeitsplatz vorziehen. Lediglich ein Viertel präferiert Desk Sharing.
Quelle/Text: DGUV / Redaktion arbeitssicherheit.de (SL)
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