Abschnitt 3.35 - 3.35 Verformen von Platten und Profilen
Die Herstellung von Formteilen aus Blechen, Rahmenbalken und Profilen erfolgt durch plastische Verformung. Die gebräuchlichsten Maschinen im Schiffbau sind dabei Schiffbaupressen, Spanten- und Walzenbiegemaschinen.
Abb. 71 Verformen von Außenhautplatten mit der Schiffbaupresse
Rechtliche Grundlagen | |
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Weitere Informationen | |
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Gefährdungen |
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Beim Umgang mit diesen Bearbeitungsmaschinen drohen Ihren Beschäftigten insbesondere folgende Gefahren:
Quetschen von Fingern und Händen
beim Schließvorgang der Schiffbaupresse,
an Spannvorrichtungen, Werkstückauflagen und Druckstempeln der Spantenbiegemaschine,
beim Einziehen in die Walzen.
Herunterfallen oder Wegfliegen von Werkstücken sowie Druckstücken an der Schiffbaupresse
Schnitte durch scharfkantige Werkstücke
Herumschlagen des Werkstücks beim Abrutschen von den Werkstückanschlägen der Spantenbiegemaschine
Anstoßen an Kranhaken, Anschlagmittel und Werkstück bei Kranunterstützung
Abb. 72 Walzenbiegemaschinen
Maßnahmen |
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Die nachfolgend genannten Maßnahmen sind für alle Umformmaschinen anzuwenden.
Stellen Sie sicher, dass Schutzeinrichtungen, zum Beispiel geeignete Befehlseinrichtung mit selbsttätiger Rückstellung (Fußschalter mit 3 Schaltstellungen) verbunden mit reduzierter Schließgeschwindigkeit (≤ 10 mm / s), vorhanden sind.
Wenn aufgrund der Werkstückgröße ein Eingriff in die Gefahrstelle (Stempel und Werkstück) möglich ist, sind ergänzende Handschutzmaßnahmen zu treffen (z. B. Verwendung eines Zustimmungsschalters für jede gefährdete Person).
Stellen Sie sicher, dass geeignete Auflagen für das Werkstück vorhanden sind.
Sorgen Sie dafür, dass geeignete Druckstücke vorhanden und sicher am Stempel befestigt sind.
Achten Sie darauf, dass die Notauseinrichtungen jederzeit gut erreichbar sind.
Kontrollieren Sie, ob die Bearbeitungsmaschinen bestimmungsgemäß eingerichtet und verwendet werden.
Unbefugte Personen müssen aus dem Arbeitsbereich verwiesen werden.
Vor Arbeitsbeginn ist die Bearbeitungsmaschine einer Sichtprüfung und einer Funktionskontrolle zu unterziehen.
Maschinenspezifische Maßnahmen
Spantenbiegemaschine
Vor Arbeitsbeginn Spantenbieger auf festen Sitz der Anschläge, Funktion der Spannvorrichtung und Steuereinrichtung prüfen.
Werkstück niemals im Bereich von Werkstückanschlägen, Spannvorrichtungen oder Druckstempeln mit den Händen führen.
Während des Drückvorgangs vom Werkstück zurücktreten.
Werkstück mindestens 20 cm über Werkstückanschläge hinausstehen lassen.
Freistehende Werkstückenden auf Auflagen oder im Kran hängend führen.
Schutzhandschuhe benutzen.
Walzenbiegemaschine
Hände vom Werkstück nehmen, sobald die Walzen das Werkstück gefasst haben.
Nicht versuchen, schräg eingezogene Werkstücke während des Walzens geradezurücken; Werkstück zurückfahren und neu ansetzen.
Beim Herauslaufen des Werkstücks aus den Walzen das Werkstück festhalten (ggf. mit Kranunterstützung), bevor es die Walzen verlassen hat.
Schutzhandschuhe nur benutzen, wenn keine Einzugsgefahr gegeben ist.
Schiffbaupresse
Druckstücke nur seitlich anfassen, niemals mit Daumen und Fingern unten oder oben greifen.
Nicht mehr als zwei Druckstücke übereinander legen, wobei für beide Druckstücke Schutzmaßnahmen gegen ein Herausschleudern getroffen und wirksam sind, zum Beispiel durch eine ausreichende Befestigung beider Druckstücke am Stempel.
Pressenhub erst dann auslösen, wenn sich alle Personen aus dem Gefahrenbereich entfernt haben.
Niemals unter hochgedrückte Platten treten.
Beim Auffahren der Presse erst dann an das Werkstück herantreten, wenn es ruhig liegt.
Schutzhandschuhe benutzen.