Abschnitt 3.1 - 3 Arbeitsplätze und Tätigkeiten: Gefährdungen und Maßnahmen
3.1 Arbeitsbedingte Gesundheitsgefahr
3.1.1 Psychische Belastung
Psychische Belastung resultiert aus vielen Aspekten einer beruflichen Tätigkeit. Wesentliche Merkmale arbeitsbedingter psychischer Belastung sowie mögliche kritische Ausprägungen haben BMAS und Sozialpartner in ihrer gemeinsamen Erklärung zur psychischen Gesundheit in der Arbeitswelt 1 2013 veröffentlicht.
Die tätigkeitsbezogene, objektive Erfassung relevanter psychischer Belastungsfaktoren ist Teil der Gefährdungsbeurteilung.
Im Rahmen der Gefährdungsbeurteilung müssen psychisch relevante Einwirkungen aus Arbeitsinhalt/Arbeitsaufgabe, Arbeitsorganisation, Arbeitsumgebung und sozialen Beziehungen systematisch ermittelt und analysiert werden.
Zur Gefährdungsbeurteilung psychischer Belastung gibt es ein breites Spektrum an Instrumenten und Verfahren, die verschiedenen betrieblichen Gegebenheiten und Bedürfnissen Rechnung tragen.
Rechtliche Grundlagen | |
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Psychische Belastung kann im Rahmen der Gefährdungsbeurteilung anhand von Analyseworkshops, Beobachtungsinterviews oder Befragungen der Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen erfasst und beurteilt werden. Jede dieser Vorgehensweisen hat spezifische Stärken, aber auch spezifische Voraussetzungen und Grenzen, die abzuwägen sind (siehe Übersicht "Stärken und Grenzen der Vorgehensweisen im Überblick" in Anlage 2 "Empfehlungen und Prüffragen zur Auswahl von Instrumenten/Verfahren" der GDA Broschüre: "Empfehlungen zur Umsetzung der Gefährdungsbeurteilung psychischer Belastung" (2. erweiterte Ausgabe, Januar 2016)).
Weitere Informationen | |
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BMAS und Sozialpartner: Gemeinsame Erklärung zur psychischen Gesundheit in der Arbeitswelt, BMAS, 2013
Gefährdungen (psychische Belastung) |
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Tabelle 1
Merkmalsbereiche und Inhalte der Gefährdungsbeurteilung für psychische Belastung (Quelle: GDA Broschüre: "Empfehlungen zur Umsetzung der Gefährdungsbeurteilung psychischer Belastung" (2. erweiterte Ausgabe, Januar 2016))
1. | Merkmalsbereich: Arbeitsinhalt/Arbeitsaufgabe | Mögliche kritische Ausprägung |
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1.1 | Vollständigkeit der Aufgabe | Tätigkeit enthält:
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1.2 | Handlungsspielraum | Der/die Beschäftigte(n) hat/haben keinen Einfluss auf:
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1.3 | Variabilität (Abwechslungsreichtum) | Einseitige Anforderungen:
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1.4 | Information/Informationsangebot |
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1.5 | Verantwortung |
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1.6 | Qualifikation |
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1.7 | Emotionale Inanspruchnahme |
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2. | Merkmalsbereich: Arbeitsorganisation | Mögliche kritische Ausprägung |
2.1 | Arbeitszeit |
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2.2 | Arbeitsablauf |
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2.3 | Kommunikation/Kooperation |
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3. | Merkmalsbereich: Soziale Beziehungen | Mögliche kritische Ausprägung |
3.1 | Kollegen |
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3.2 | Vorgesetzte |
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4. | Merkmalsbereich: Arbeitsumgebung | Beispiele für negative Wirkungen |
4.1 | Physikalische und chemische Faktoren |
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4.2 | Physische Faktoren |
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4.3 | Arbeitsplatz- und Informationsgestaltung |
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4.4 | Arbeitsmittel |
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5. | Merkmalsbereich: Neue Arbeitsformen | Beispiele für negative Wirkungen |
Diese Merkmale sind nicht Gegenstand des Aufsichtshandelns, spielen aber für die Belastungssituation der Beschäftigten eine Rolle. |
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Maßnahmen | |
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Folgende allgemeine Maßnahmen der Arbeitsgestaltung haben sich zum Schutz und zur Stärkung der Gesundheit bei arbeitsbedingter psychischer Belastung bewährt:
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3.1.2 Gesundheit im Betrieb
Gefährdungen |
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Physische, physikalische, chemische, biologische und psychische Einwirkungen bei der Arbeit können die Gesundheit der Beschäftigten beeinträchtigen oder schädigen (Hinweise z. T. in anderen Abschnitten).
Maßnahmen |
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Empfehlungen:
Ihre Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen wissen oft am besten, was sie an ihrem Arbeitsplatz beeinträchtigt bzw. krank macht. Beteiligen Sie sie aktiv an einer Gefährdungs- und Belastungsbeurteilung und beziehen Sie sie in Ihre Überlegungen zu Arbeitsgestaltungsmaßnahmen ein. Das sorgt für eine höhere Akzeptanz und motiviert die Beschäftigten.
Die Träger der gesetzlichen Krankenversicherung unterstützen im Einzelfall ihre Mitglieder und Unternehmen bei der Organisation und beim Angebot von Maßnahmen zur Gesundheitsförderung.
Maßnahmen zur Vermeidung von arbeitsbedingten Gesundheitsgefahren durch Erhalt und Stärkung der Gesundheit Beschäftigter im Betrieb haben sich insbesondere in folgenden Themenbereichen bewährt (s. a. DGUV Fachbereich "Gesundheit im Betrieb"):
Arbeiten im demografischen Wandel
Arbeitsorganisation/gesundheitsgerechte Gestaltung der Arbeitsaufgaben
Betriebliches Eingliederungsmanagement (BEM)
Förderung von Bewegung
Förderung von gesunder Ernährung
gesundheitsförderliches Führungsverhalten
Gewaltprävention
interkulturelle Aspekte der Prävention
psychische Belastung und Beanspruchung
Suchtprävention
Weitere Informationen | |
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