DGUV Information 206-044 - Fehlerkultur Mit Fehlern sicher und gesund umgehen

Abschnitt 4 - Was können Sie als Beschäftigte tun?

Ihr persönliches Verhalten und Ihr Mut entscheiden über den Umgang mit Fehlern in Ihrem Umfeld.

Sprechen Sie Fehler offen an

Sprechen Sie offen an, wenn etwas schiefgegangen ist. Nur so können Sie gemeinsam daraus lernen - bevor etwas noch Gravierenderes geschieht oder andere den Fehler wiederholen.

Fordern Sie einen geschützten Raum, um über Fehler oder Ereignisse zu sprechen

Offenheit erfordert das notwendige Vertrauen, dass diese nicht gegen einen gewendet wird. Fragen Sie deshalb auch, was mit den Erkenntnissen geschieht. Holen Sie sich im Zweifel innerbetriebliche Unterstützer dazu.

Informieren Sie sich darüber, was nach Ereignissen und Fehlern geschieht

Es spendet Sicherheit, wenn Sie wissen, was nach einem Fehler geschieht und was Ihre Rechte und Pflichten sind. Fragen Sie Ihre Führungskraft danach oder melden Sie zurück, wo Sie Befürchtungen haben oder unsicher sind. Verbreiten Sie Erlebnisse, die für alle Beteiligten "gut ausgegangen" sind und bei denen tatsächlich aus Fehlern gelernt wurde. "Motzen kann jeder, lösen nur die wenigsten."

Geben Sie offen Auskunft darüber, was geschehen ist

Wenn Sie an einem Ereignis beteiligt waren, sind Sie ein Experte der Situation - niemand anderer hat so gut wie Sie erlebt, wie es dazu gekommen ist. Geben Sie deshalb offen Auskunft: Was haben Sie erlebt? Wie haben Sie es sich erklärt?

Schieben Sie die Verantwortung nicht auf andere

Es sollte zunächst vor allem darum gehen, gemeinsam zu verstehen, was geschehen ist. Wenn man etwas dazulernen will, muss es darum gehen, die Situation zu verstehen und nicht einen Schuldigen zu finden, um sich erleichtert zurücklehnen zu können.

Geben Sie offen Feedback

Melden Sie anderen zurück, wenn diese aus Ihrer Sicht einen Fehler machen oder etwas unbemerkt geblieben ist. Vermeiden Sie eine "Das geht mich nichts an"-Einstellung: Teilen Sie Ihre Gedanken konstruktiv mit (zum Feedbackgeben siehe auch die Praxishilfe "Geben und Nehmen von Feedback" im Praxisfeld Kommunikation).