Abschnitt 5.3 - 5.3 Spezielle Anforderungen
Im folgenden werden einige Tätigkeiten und die dabei auftretenden Gefährdungen sowie die entsprechenden Schutzmaßnahmen dargestellt:
5.3.1 Mikroorganismen
In Erde und Totholz sind immer bodenbürtige oder eingetragene Mikroorganismen enthalten. Hierunter befinden sich auch Erreger, die zu Erkrankungen beim Menschen führen können. Ein typisches Beispiel hierfür ist der Tetanuserreger (Clostridium tetani), der Wundstarrkrampf verursachen kann. Kleinste Verletzungen der Haut bilden Eintrittspforten für diesen gefährlichen Erreger. Bei nicht ausreichendem Impfschutz besteht die Gefahr, an Wundstarrkrampf zu erkranken. Die Krankheit kann zum Tode führen.
Das ist zu beachten: |
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5.3.2 Zecken (Holzbock, Ixodes sp.)
Zecken sind bei uns flächendeckend verbreitet. Sie halten sich in bis zu 1,5 m Höhe in Gras und Unterwuchs auf, insbesondere an Wildwechseln.
Zecken treten vermehrt in den Frühjahrs- und Spätsommer- bis Frühherbstmonaten auf. Sie können Borreliose oder Früh-Sommer-Meningo-Enzephalitis (FSME) übertragen.
Während das Auftreten der FSME auf bestimmte Endemiegebiete (Verbreitung bevorzugt in süddeutschen Regionen) beschränkt ist, tritt die Borreliose bundesweit auf. Schutzimpfungen sind bisher jedoch nur gegen FSME möglich.
Das ist zu beachten: |
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5.3.3 Tollwut
Tollwut ist eine ansteckende, zumeist tödlich verlaufende Krankheit, die auch vom Tier auf den Menschen übertragen werden kann. Eine Impfung ist möglich.
Überträger der Tollwut sind zu 85% Wildtiere und 15% Haustiere. Dabei ist der Fuchs als Hauptüberträger anzusehen.
Bei direktem Kontakt (Tierhaltung) oder indirektem Kontakt (z. B. Tätigkeiten im Wald) zu Tieren besteht die Möglichkeit, sich mit Tollwut zu infizieren. Tollwut kann durch Speichel oder den Biss erkrankter Tiere, aber auch durch Einatmen von Fellstäuben, übertragen werden.
Das ist zu beachten: |
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5.3.4 Fuchsbandwurm
Bei Waldarbeiten (z. B. Freischneiderarbeiten) können Bandwurmeier aufgewirbelt und aufgenommen werden. Die sich aus den Eiern entwickelnden Finnen können insbesondere die Lunge oder die Leber des Menschen lebensbedrohlich schädigen. Auch der Verzehr von bodennahen Wildfrüchten kann zu einer Gesundheitsgefährdung durch die Aufnahme anhaftender Bandwurmeier führen.
Das ist zu beachten: |
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5.3.5 Hanta-Virus
Hanta-Viren werden in der Regel durch Ausscheidungen von Mäusen und Ratten übertragen. Ein Infektionsrisiko besteht bei Reinigungs- und Aufräumarbeiten (z. B. in Waldhütten), da hier verstärkt mit dem Auftreten, bzw. mit Nestern von Nagern zu rechnen ist.
Insbesondere der Kot der Tiere stellt bei Staub- und Aerosolbildung über die Atmung einen wesentlichen Aufnahmepfad dar.
Das ist zu beachten: |
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5.3.6 Sonstige biologische Gefährdungen
Neben Biostoffen im Sinne der Biostoffverordnung können bei Waldarbeiten auch andere biologische Gefährdungen durch Pflanzen und Tiere bestehen. In den folgenden Abschnitten werden beispielhaft Gefährdungen durch Pflanzen und Insekten betrachtet.
5.3.6.1 Herkulesstaude (Riesen-Bärenklau)
Der Hautkontakt mit dem Saft der Pflanze kann unter Einwirkung des Sonnenlichts zu so genannten phototoxischen Reaktionen, verbunden mit verbrennungsähnlichen Hauterscheinungen, führen.
Das ist zu beachten: |
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5.3.6.2 Stechende Insekten
Stechende Insekten (z. B. Wespen, Bremsen, Bienen, Mücken) stellen eine Gefahr dar, beispielsweise wenn aus Versehen ein Wespennest zerstört wird. Bei knapp 5% der Bevölkerung können Insektenstiche zu allergischen Reaktionen führen. Ein dadurch ausgelöster anaphylaktischer * Schock kann lebensbedrohlich sein.
Das ist zu beachten: |
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Ein anaphylaktischer Schock ist eine akute lebensbedrohliche Reaktion des Immunsystems auf chemische Reize.
5.3.6.3 Eichen-Prozessionsspinner
Nach besonders warmen Frühjahren vermehren sich in einigen Regionen die Eichen-Prozessionsspinner sprunghaft. Sie fallen insbesondere durch ihre langen "Prozessionen" und die Nestbildung der Raupen auf.
Gefährdend ist der Hautkontakt zu den Haaren der Raupen, der u.a. zu heftigen Hautreaktionen führen kann (Rötung, Schwellung, Blasenbildung). Die Raupenhaare reichern sich besonders im Unterholz sowie im Bodenbewuchs an. Dort bleiben sie etwa ein Jahr lang gefährlich.
Das ist zu beachten: |
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