Anhang 7 - Bestimmung des Sicherheitsabstands von vertikalen Lichtvorhängen (LV)/aktiven opto-elektronischen Schutzeinrichtungen (AOPD) oder von Zweihandschaltungen (ZHS) an Kalt-Pressen der Metallbearbeitung
Der Sicherheitsabstand von vertikalen LV/AOPD oder Zweihandschaltungen wird wie folgt errechnet:
S = v x (t2 + t2) + C
S = Sicherheitsabstand
t1 = Nachlaufzeit der Presse
t2 = Ansprechzeit der LV/AOPD
C = Zuschlag
Der Sicherheitsabstand von vertikalen LV/AOPD und von ZHS unterschreitet nicht 100 mm.
Tabelle 12
Anzusetzende Werte der Greif- oder Annäherungsgeschwindigkeit v bei vertikalen LV/AOPD:
Fall | v |
---|---|
Alte Pressen ohne "CE" mit LV/AOPD oder mit ZHS | v = 1,6 m/s (S ≥ 100 mm) |
Neuere/neue Pressen mit "CE" und ZHS | v = 1,6 m/s (S ≥ 100 mm) |
Neuere/neue Pressen mit "CE" und LV/AOPD | v = 2,0 m/s (S ≥ 100 mm) |
Neuere/neue Pressen mit "CE" und LV/AOPD, falls sich mit 2,0 m/s ein Sicherheitsabstand > 500 mm ergibt | v = 1,6 m/s (S ≥ 500 mm) |
Tabelle 13
Zuschlag C (Eindringabstand) bei neuen/neueren Pressen mit "CE" und vertikalen LV/AOPD:
Erkennungsfähigkeit, d mm | Eindringbereich, C mm | Zyklusauslösung durch das AOS |
---|---|---|
d ≤ 14 | 0 | zulässig |
14 < d ≤ 20 | 80 | |
20 < d ≤ 70 | 130 | |
30 < d ≤ 20 | 240 | nicht zulässig |
40 < d ≤ 70 | 850 |
Der Sicherheitsabstand von vertikalen LV/AOPD wird ab Mitte LV/AOPD bis zur nächstgelegenen Gefahrstelle gemessen.
Tabelle 14
Zuschlag C bei neuen/neueren Pressen mit "CE" und ZHS (wenn zulässig):
Fall | Zuschlag mm |
---|---|
Überdeckte ZHS-Stellteile | 0 |
Nicht überdeckte ZHS-Stellteile | 250 |
Der Sicherheitsabstand von Zweihandschaltungen wird (ggf. um eine Stellteil-Überdeckung herum) mit dem Bandmaß ab Mitte Stellteil bis zur nächstgelegenen Gefahrstelle gemessen Bei überdeckten Stellteilen stellt die Messung von der dem Werkzeugeinbauraum abgewandten Überdeckungs-Kante bis zur nächstgelegenen Gefahrstelle eine Abschätzung zur sicheren Seite dar.
Bei der Nachlaufzeitmessung sind die Betriebsverhältnisse zu berücksichtigen, die zum größten Wert der Nachlaufzeit führen (‚worst case‘-Bedingungen, z. B. maximal mögliche Schließgeschwindigkeit).
Da beim Einrichten (vorsichtiges Zusammenfahren der Werkzeuge) reflexartiges Nachgreifen nicht zu befürchten ist, erscheint es bei Pressenautomaten mit Schutztüren/Hubtoren für den Produktionsbetrieb und den Schutz von Einrichterinnen und Einrichtern über BWS oder Zweihandschaltungen vertretbar, auf Nachlaufzeitmessungen im Rahmen der wiederkehrenden Pressenprüfungen zu verzichten.