DGUV Information 206-047 - Betriebsklima Was ein gutes Betriebsklima ausmacht und wie Sie es erreichen können

Abschnitt 3 - Was können Sie als Führungskraft tun?

Sie als Führungskraft spielen eine wichtige Rolle für die Entwicklung des Betriebsklimas. Durch Ihren Einfluss auf die Beschäftigten, insbesondere durch Ihre Vorbildfunktion, können Sie das Miteinander und die Werte im Unternehmen bzw. in der Einrichtung entscheidend prägen. In erster Linie ist es dafür aber notwendig, dass Sie sich selbst wertschätzen und gut führen. Nur so können Sie Ihren Angestellten auch glaubhaft ein positives Verhalten vermitteln. Manchmal sind es kleine Dinge, die den großen Unterschied machen. Hier werden auch viele Verbindungen zu den anderen Handlungsfeldern der Kultur der Prävention sichtbar.

Geben Sie Ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern Feedback

Lob und konstruktive Kritik sind gleichermaßen wichtig. Schieben Sie Feedback nicht lange hinaus. Geben Sie zeitnahe Rückmeldungen (siehe DGUV Information 206-039 "Geben und Nehmen von Feedback").

Informieren Sie die Beschäftigten

Geben Sie Informationen an diejenigen, die es betrifft, und zwar am besten frühzeitig und persönlich.

Nehmen Sie die Anliegen Ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ernst

Wenn Sie von Ihren Beschäftigten über Abweichungen bei Sicherheit und Gesundheit informiert werden, nehmen Sie diese offen auf, auch wenn Sie das Angesprochene nicht als Schwierigkeit wahrnehmen, und handeln Sie möglichst sofort. Klären Sie Ihre Beschäftigten über wichtige Ereignisse im Betrieb umfassend auf.

Zum Beispiel: Probleme offen ansprechen
Ein Pflegedienstleiter organisiert in seinem Team regelmäßige Team-besprechungen. Bei diesen Besprechungen ist ihm wichtig, dass dabei nicht nur über die Patientinnen und Patienten gesprochen wird, sondern auch die Belange der Beschäftigten thematisiert werden. Auch wenn er nicht jedes Problem sofort lösen kann, fördert er so einen offenen und lösungsorientierten Umgang mit Schwierigkeiten innerhalb des Teams.
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Kompetenzen erkennen und einsetzen

Verteilen Sie die Aufgaben so, dass die Beschäftigten ihre Stärken optimal einsetzen können. Haben Sie aber auch immer im Blick, wie sich die Beschäftigten weiterentwickeln sollten und wie Sie dies durch die Verteilung der Aufgaben beeinflussen können.

Achten Sie auf Wertorientierung

Begegnen Sie Ihren Beschäftigten mit Wertschätzung und Respekt. Ein respektvoll behandeltes Teammitglied wird auch seiner Kundschaft und seinem Team respektvoll gegenübertreten.

Konstruktive Fehlerkultur aufbauen

Sehen Sie Fehler als Chance zum Lernen. Sprechen Sie Fehler sachlich an, sodass es nicht als Kritik an der Person aufgenommen wird, sondern als etwas, woraus man für die Zukunft lernen kann. Die daraus gezogenen Konsequenzen sollten nicht personenbezogen, sondern konstruktiv thematisiert werden.

Formen Sie ein loyales Team

Unterstützen Sie eine proaktive Teamentwicklung durch regelmäßige Teamgespräche, geeignete Konfliktklärung und Gemeinschaftsaktivitäten. In diesem Rahmen können Sie auch Möglichkeiten für einen informellen Austausch schaffen.

Zum Beispiel: gemeinsam Werte definieren
Die Angestellten eines Hotels haben gemeinsame Werte festgehalten, denen sie sich verpflichtet fühlen. Beispielsweise ist klar, dass alle Verantwortung für ihre Aufgaben übernehmen und Freundlichkeit sowie Aufgeschlossenheit gegenüber den Gästen zeigen. Diese Punkte werden für das dauerhafte Bewusstsein auf ein Poster gedruckt, das im Aufenthaltsraum angebracht wird. In monatlichen Besprechungen wird - neben anderen Themen - auch besprochen, wie die gemeinsam vereinbarten Punkte durch das Team umgesetzt werden.