DGUV Information 206-007 - So geht's mit Ideen-Treffen für Wirtschaft, Verwaltung und Handwerk Ihr Instrument für die Gefährdungsbeurteilung und vieles mehr

Abschnitt 6.4 - 6.4 Maßnahmen nach einer Mitarbeitendenbefragung finden - mit Hilfe der Ideen-Treffen

Das folgende Kapitel bezieht sich auf größere Betriebe, Verwaltungseinheiten oder Bildungseinrichtungen. Die Ideen-Treffen können hier ebenfalls in kleineren Organisationseinheiten verwendet werden.

Anlass

Im Rahmen der Gefährdungsbeurteilung psychischer Belastung oder des Betrieblichen Gesundheitsmanagements werden oft Mitarbeitendenbefragungen eingesetzt. Sie bieten als Analyseverfahren eine Übersicht über die aktuelle Ist-Situation von Gefährdungen oder Belastungen in einer Organisation. Im Anschluss an eine Befragung weiß man, welche Themen mit welcher Dringlichkeit behandelt werden sollen.

Was dann fehlt, ist der Schritt von der Analyse zu konkreten Maßnahmen. Dabei kann man die Ideen-Treffen nutzen.

Ziel

Die Ergebnisse aus Mitarbeitendenbefragungen sollen spezifiziert und daraus konkrete Maßnahmen abgeleitet werden.

Bausteine

  1. 1.

    Bereits während der Mitarbeitendenbefragung auf die Nachbearbeitung der Ergebnisse mit Hilfe der Ideen-Treffen hinweisen und die Befragten zur Teilnahme ermuntern.

  2. 2.

    Ergebnisse der Mitarbeitendenbefragung sichten und prüfen, welche Themen für welche Zielgruppen oder bestehenden Arbeitsgruppen wie z. B. Arbeitsschutzausschuss oder Qualitätszirkel relevant sind. Hilfreich ist dabei die differenzierte Auswertung der Ergebnisse nach Tätigkeiten, Strukturmerkmalen der Organisation oder soziodemografischen Angaben (z. B. Innen- oder Außendienst; Abteilung 1,2,3; Alter, Geschlecht, Vollzeit/Teilzeit)

  3. 3.

    Bei den Ideen-Treffen selbst: Das Thema nennen und den Bezug zur Mitarbeitendenbefragung herstellen, z. B. das konkrete Ergebnis aus dem Ergebnisbericht darstellen.

  4. 4.

    Gegebenenfalls muss das Thema etwas spezifiziert werden: Was genau ist z. B. mit "fehlendem Informationsfluss" gemeint.

  5. 5.

    Ideen-Treffen wie in Kapitel 3 beschrieben durchführen.

Mögliche Fallstricke

ccc_1949_as_13.jpgDie Teilnehmenden sehen keine Notwendigkeit zur Durchführung von Ideen-Treffen und empfinden diese ausschließlich als Mehrarbeit.
ccc_1949_as_14.jpgLösung: Oft kann zwischen Erhebung der Daten und der Ableitung von Maßnahmen ein längerer Zeitraum liegen. Damit die Teilnehmenden die Notwendigkeit der Ideen-Treffen erkennen, ist es wichtig, den Zusammenhang zur vorangegangenen Befragung herzustellen und die Chance zu verdeutlichen, dass bei den Ideen-Treffen passgenaue Lösungen für vorliegende Probleme gefunden werden können.
ccc_1949_as_13.jpgDie Gruppe kann mit dem Ergebnis aus der Mitarbeitendenbefragung nichts anfangen.
ccc_1949_as_14.jpgLösung: Achten Sie darauf, die richtige Zielgruppe zur Maßnahmenableitung einzuladen. Hinweise geben differenzierte Auswertungen z. B. nach Abteilungszugehörigkeit oder bestimmten Tätigkeiten.
ccc_1949_as_13.jpgDie ersten Maßnahmen wurden abgeleitet und an die entsprechenden Stellen weitergegeben. Von den Maßnahmen werden allerdings nicht alle Maßnahmen umgesetzt. Die Mitarbeitenden sind daraufhin frustriert.
ccc_1949_as_14.jpgLösung: Bereits vor den ersten Ideen-Treffen oder spätestens beim ersten Ideen-Treffen sollte kommuniziert werden, dass vereinbarte Maßnahmen an die entsprechenden Entscheider und Entscheiderinnen weitergegeben werden. Werden einige der Maßnahmen nicht umgesetzt, so ist es wichtig, die Gründe hierfür transparent zu erläutern. Dies kann einer Demotivation der Mitarbeitenden entscheidend entgegenwirken.