Abschnitt 3 - Was können Sie als Führungskräfte tun?
Führungskräfte können im tagtäglichen Miteinander viel für eine konstruktive Fehlerkultur tun. Ihr persönliches Verhalten und Ihr Mut entscheiden über den Umgang mit Fehlern in Ihrem Umfeld.
Schaffen Sie Raum und Zeit im Alltag, um über kleine Fehler und Ereignisse zu sprechen
Um es gar nicht erst zu einem schweren Ereignis kommen zu lassen, sollten Sie als Führungskraft führen und nicht managen oder verwalten. Das bedeutet, Zeit im Alltag dafür einzubauen, auch aus kleinen Fehlern und Ereignissen zu lernen. Sie können Informationen darüber zum Beispiel in Form von kurzen Tages- oder Wochenrückblicken in Teambesprechungen einbauen.
Geben Sie regelmäßig Feedback
Feedback hilft Beschäftigten, sich zu orientieren. Sie erfahren, was von ihnen erwartet wird und wann sie die Erwartungen ggf. enttäuschen (siehe Praxishilfe zum "Geben und Nehmen von Feedback" im Praxisfeld Kommunikation).
Lernen Sie selbst das Lernen aus Fehlern
Machen Sie sich selbst mit Fragetechniken vertraut, um aus Fehlern und Ereignissen zu lernen, und wenden Sie sie in Teambesprechungen oder in Ereignisuntersuchungen an (siehe Praxishilfe "Fünf Fragen nach Regelabweichungen" und Kasten 2).
Erarbeiten Sie Lösungen gemeinsam
Beteiligen Sie die Beschäftigten, um Verbesserungen zu erarbeiten und umzusetzen, und verfolgen Sie diese nach. Lassen Sie auch im ersten Moment absurd erscheinende Ideen zu.
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Bewusstes Verhalten nach Vorfällen
Erkundigen Sie sich zuerst nach dem Beschäftigten und zeigen Sie Präsenz vor Ort. Versuchen Sie, die Situation zu verstehen, indem Sie mit den Beteiligten sprechen und diese erkundend dazu befragen (siehe Kasten 2). Vermeiden Sie schnelle Vermutungen über Ursachen oder Verantwortliche. Ihr eigener Ärger hat hier erst einmal keinen Platz.
Werten Sie auch überraschende Erfolge kritisch aus
Was hat uns in der Zusammenarbeit geholfen, so gut zu arbeiten? Was war aber auch riskant dabei?
→ | Zum Beispiel: beim nächsten Mal ohne Nachtschicht |
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In einem Architekturbüro wird nach dem erfolgreichen Abschluss eines kurzfristig übernommenen Projekts auch überlegt, wie man mit einem Auftrag zukünftig so umgehen kann, dass nicht bis tief in die Nacht gearbeitet werden muss. |
Kasten 2: erkundende Fragen zum Lernen aus Fehlern |
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