Ein Forschungsprojekt soll das Brandrisiko bei Photovoltaik-Anlagen untersuchen und einen Maßnahmenkatalog zur Gefahrenminimierung erstellen. Damit trägt der Auftraggeber – das Bundesumweltministerium – der steigenden Anzahl neu installierter Solarzellen auf deutschen Dächern Rechnung.
Das Projekt ist auf drei Jahre angelegt und soll dazu dienen, die Sicherheit von Solarenergiesystemen in Bezug auf Brandgefahren zu optimieren. Die steigende Zahl neu installierter Anlagen mache das erforderlich, sagt Wilhelm Vaaßen, Geschäftsleiter Regenerative Energien bei TÜV Rheinland und Projektkoordinator des Forschungsvorhabens. »Bislang gibt es nur vereinzelt Fälle, in denen Solaranlagen in Brand geraten sind. Allerdings ist eine präventive Analyse jetzt sinnvoll. Denn die Zahl der Anlagen auf Hausdächern wächst weiter.«
Maßnahmen zur Vermeidung von Lichtbögen
Im Rahmen des Untersuchungsvorhabens soll außerdem ein Katalog erstellt werden, der Maßnahmen aufzeigt, wie sich die Bildung von Lichtbögen vermeiden lässt. Lichtbögen sind Gasentladungen zwischen zwei Elektroden. Weil sich in Solarzellen Tausende Elektroden befinden, steigt die Gefahr von Spannungsüberschlägen, die im schlimmsten Fall zu Bränden führen können.
Ein weiteres Ziel ist das Erarbeiten von Verhaltensvorgaben für die Feuerwehr: Solar-Anlagen stehen unter hoher Gleichstromspannung, was in Kombination mit Feuer und Wasser ein erhöhtes Risikopotenzial für eintreffende Einsatzkräfte darstellt. Klare Informationen und Hinweise, wie bei einer Löschung vorzugehen ist, soll die Sicherheit der Feuerwehreinsatzkräfte weiter erhöhen.
Neben dem TÜV Rheinland sind auch das Fraunhofer Institut für Solare Energiesysteme, die Branddirektion München, die Deutsche Gesellschaft für Sonnenenergie sowie die Energiebau Solarsysteme an dem Projekt beteiligt.
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