In Arbeitsräumen kann Lärm das Gehör von Beschäftigte gefährden. Eine neue App dient als Praxisinstrument, um eine vereinfachte Schallprognose in Arbeitsräumen vorzunehmen.
Ob durch Maschinen oder Geräte: Lärm am Arbeitsplatz kann das Gehör schädigen. Lärmschwerhörigkeit gehört zu häufigen Berufskrankheiten. Um eine Lärmbelastung abzuschätzen, dazu dient eine neue App als Hilfestellung. Mit der »SchallPrognoseApp« der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) können Betriebe die Schallprognose in Arbeitsräumen vornehmen. Die Anwendung unterstützt bei der Gefährdungsbeurteilung. Gleichzeitig gilt sie bei der Wirksamkeitsprüfung von Lärmschutzmaßnahmen während der Einrichtung oder bei Veränderungen von Arbeitsstätten. Auf diese Weise können Verantwortliche frühzeitig abschätzen, wo Lärmbereiche entstehen oder Auslöseschwellen überschritten werden.
Die Software arbeitet auf der Basis von Geräuschemissionsangaben von Maschinen oder von anderen Schallquellen. Anwender haben Eingaben zu tätigen wie Raumeigenschaften, Abmessungen oder Absorptionseigenschaften der Decken und Wände. Ebenso braucht es Angaben zu Immissionsorten – also beispielsweise den Arbeitsplätzen. Die Daten lassen sich vor Ort aufnehmen oder den vorliegenden Planungen entnehmen. Anwender benötigen keine Vorkenntnisse hinsichtlich der Erstellung von akustischen Berechnungsmodellen. Das Berechnungsverfahren der App entspricht einem erweiterten Spiegelquellenverfahren nach VDI 3760, Anhang A. Die Ergebnisse werden je nach Pegelbereich als Ampelmodell dargestellt. Sie sind als Tabellen verfügbar und lassen sich zwecks Dokumentation in externe Software übernehmen.
Quelle/Text: BAuA / Redaktion arbeitssicherheit.de (SL)
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