Kleinbetrieben fällt es oftmals schwer, den Arbeitsschutz systematisch anzugehen. Dabei profitieren gerade sie davon.
Systematischer Arbeitsschutz sorgt für sichere und gesunde Arbeitsbedingungen. Das bedeutet auch positive Effekte für das Unternehmen. Denn fallen in kleinen Unternehmen einzelne Personen aus, hat dies meist direkt Auswirkungen auf die betrieblichen Abläufe. Doch wo genau anfangen? Und was ist gesetzlich vorgeschrieben? Antworten und Tipps liefert die Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege (BGW). Eine BGW-Initiative für sicheres und gesundes Arbeiten richtet sich an kleine und Kleinstunternehmen.
Betriebsärztliche und Sicherheitstechnische Betreuung
»Die erste Frage sollte sein: Wer kann mich unterstützen?«, sagt Dr. Karin Schaefer, Aufsichtsperson bei der BGW. Eine Betriebsärztliche und Sicherheitstechnische Betreuung – die sogenannte BuS-Betreuung – ist vorgeschrieben. Beschäftigt ein Unternehmen Mitarbeitende, muss es sich von einem Betriebsarzt oder einer Betriebsärztin und einer Fachkraft für Arbeitssicherheit beraten und unterstützen lassen. Für kleine Einrichtungen bietet sich die Beauftragung von externen Fachleuten an. Sie kennen sich mit dem Thema aus und unterstützen dabei, den Arbeitsschutz systematisch zu organisieren.
Gefährdungsbeurteilung ist Pflicht
Gesetzlich vorgeschrieben und ein zentrales Instrument im Arbeitsschutz sind Gefährdungsbeurteilungen. Bei deren Erstellung können Betriebsärzte und Fachkräfte für Arbeitssicherheit unterstützen. Die Gefährdungsbeurteilung beschreibt für jeden Arbeitsplatz gefährdende Tätigkeiten und legt Schutzmaßnahmen fest. Darunter fallen auch vermeintliche Kleinigkeiten wie Stolperfallen und ungünstige Körperhaltungen. Die Verantwortung zur Durchführung von Gefährdungsbeurteilungen trägt die Geschäftsführung.
Unterweisungen und Arbeitsschutzbegehungen
Die Gefährdungsbeurteilung allein reicht nicht. Vielmehr gibt sie Aufschluss darüber, welche der Beschäftigten welche Unterweisungen erhalten müssen, um Gefährdungen zu vermeiden. Eine Unterweisung bietet sich zudem an, um Angestellten zu vermitteln, welche Bedeutung sicheres Arbeiten und Gesundheitsschutz im Betrieb hat. Unterweisungen sollten Betriebe regelmäßig durchführen. Empfohlen ist außerdem, das Team auf Notfälle wie Brände, medizinische Notfälle und Unfälle vorzubereiten. Auch ist auf Stolperstellen, defekte Elektrogeräte und Ergonomie zu achten. Betriebe sollten wichtige Unterlagen zum Thema Arbeitsschutz stets aufbewahren – beispielsweise die Dokumentation der Gefährdungsbeurteilungen oder Protokolle von Arbeitsschutz- und Betriebsbegehungen.
Unterstützungsangebote nutzen
Häufig wird Arbeitsschutz als große Hürde wahrgenommen. »Arbeitsschutz wird nicht von jetzt auf gleich perfekt umgesetzt«, sagt Dr. Schaefer. Aber schon mit geringem Aufwand lasse sich das Thema systematisch organisieren und so die Arbeit für alle sicherer machen. Unterstützung beim Arbeitsschutz finden Betriebe bei den Berufsgenossenschaften – seien es Handlungshilfen oder Seminare.
Quelle/Text: BGW / Redaktion arbeitssicherheit.de (SL)
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