Trittleitern sind eine unterschätzte Gefahrenquelle. Stürze mit Verletzungen können sich auch aus geringer Höhe zutragen. Worauf ist bei Trittleitern zu achten?
Bei Stürzen denken viele an schwindelerregende Höhen. Dabei haben viele Arbeitsunfälle hierzulande mit einer schadhaften Leiter zu tun. Trittleitern kommen nicht nur in Privathaushalten zum Einsatz, sondern ebenso in verschiedenen Berufen wie im Handwerk. Der TÜV SÜD macht auf Risiken aufmerksam und worauf bei Produktprüfungen geachtet wird. Letztere umfassen mechanische Belastungstests, Materialprüfungen und weitere Kontrollen – egal, ob kleine Trittleiter oder haushohe Anlegeleiter.
Handelsübliche Trittleitern sind meist aus Aluminium, Stahl oder Holz hergestellt. Modelle aus Metall sind leicht zu reinigen und verkraften Witterungsverhältnisse besser. In Privathaushalten spielt oftmals die Optik eine Rolle, sodass viele Käufer sich für eine Version aus Holz entscheiden. Doch gerade die nett anzusehenden Modelle seien häufig nicht TÜV-geprüft. Darüber hinaus fehlen meist auch ein Sicherheitsgriff oder Gummierung auf den Trittflächen. Für einen Arbeitseinsatz sind solche Modelle kaum geeignet.
Für sicheres Arbeiten braucht es eine Prüfung des Materials sowie der Standsicherheit von Leitern, Tritten und Gerüsten. »2018 trat die überarbeitete Leiternorm DIN EN 131 in Kraft. Sie macht neue Vorgaben, die die Standfestigkeit von Leitern – beispielsweise Anlegeleitern oder Mehrzweckleitern – verbessern sollen«, sagt Gerhard Hintereder, TÜV SÜD-Experte. Die wichtigste Änderung betreffe alle tragbaren Anlegeleitern mit einer Leiterlänge von über drei Metern. Diese müssten nun eine größere Standbreite aufweisen, entweder durch eine Quertraverse oder durch eine sogenannte konische Bauweise. Verbrauchern empfiehlt Hintereder, beim Kauf auf das GS-Zeichen für Geprüfte Sicherheit und auf das blaue TÜV SÜD-Oktagon zu achten.
Quelle/Text: TÜV SÜD / Redaktion arbeitssicherheit.de (SL)
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