Viele toxische Stoffe sind mit den menschlichen Sinnen nicht wahrnehmbar. Daher sind Beschäftigte, die mit giftigen Substanzen bei der Arbeit in Berührung kommen, gesundheitsschädlichen Risiken ausgesetzt. Künftig reicht das Tragen eines Handschuhs aus, um sich vor diesen Gefahren zu schützen.
Tätigkeiten mit Gefahrstoffen - beispielsweise in Laboratorien, in der chemischen Industrie oder der Halbleiterindustrie - können Unfälle verursachen, zu Berufskrankheiten führen oder arbeitsbedingte Gesundheitsgefahren mit sich bringen. Deshalb müssen Arbeitgeber ihre Beschäftigten davor entsprechend beschützen. Häufig setzen sie dazu moderne Messtechniken bis hin zu Wärmebildkameras ein, um die giftigen Substanzen am Arbeitsplatz aufzuspüren. Jetzt geht es auch einfacher: Forscher der Fraunhofer-Einrichtung für Modulare Festkörper-Technologien EMFT in Regensburg haben eine pfiffige Lösung gefunden, mit der Unternehmen ihre Angestellten vor toxischen Stoffen schützen können - einen »Sensorhandschuh«. Dieser aus intelligentem Material hergestellte und mit Sensoren ausgestatte Handschuh kann giftige Stoffe in der Umgebungsluft erkennen und zeigt seinen Trägern die Gefahren mittels Farbwechsel an - von farblos (ohne Gefahrstoffe) bis zur Farbe blau, die Gefahr bedeutet.
»Durch Synthese der passenden Sensorfarbstoffe können wir Gase wie zum Beispiel Kohlenmonoxid oder Schwefelwasserstoff nachweisen. Die Schutzkleidung ist aber nur ein möglicher Anwendungsbereich. Sensormaterialien könnten auch zur schnellen Prüfung von Gasleitungen auf Lecks eingesetzt werden«, erläutert Dr. Sabine Trupp, Leiterin der Fraunhofer EMFT Gruppe Sensormaterialien.
Quelle/Text: Frauenhofer Institut, Redaktion arbeitssicherheit.de
Foto: © Fraunhofer EMFT
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