Einmalhandschuhe schützen die Hände vor Infektionen und Verunreinigungen. Doch bei einigen Modellen droht die gesundheitliche Gefahr nicht von außen, sondern von innen. Sie enthalten Spuren von Latex oder Proteinen, und das kann unangenehme Allergien auslösen. Das zeigen die Ergebnisse einer aktuellen Untersuchung.
Bei fünf von insgesamt 18 getesteten Einmalhandschuhen aus dem Gesundheitsbereich lag der Anteil der enthaltenen Proteine deutlich über dem empfohlenen Richtwert von 30 µg Protein pro Gramm Handschuh. Drei der handschützenden Gummiüberzüge fielen sogar durch einen besonders hohen Gehalt an Proteinen und Latexallergenen auf. Das zeigen die Untersuchungen durch das Institut für Prävention und Arbeitsmedizin und der DGUV, bei denen die Handschuhe mithilfe von acht verschiedenen Methoden gemessen wurden. Alle 18 getesteten Untersuchungs- und Operationshandschuhe sind in Deutschland im Handel erhältlich.
Das Problem: Bei Personen, die sensibel reagieren, können Proteine und Latexallergene Allergien hervorrufen, die mitunter lebensbedrohlich sind. Zum Beispiel, wenn sie Atemnot auslösen. Die Auslöser von Latexallergien sind Eiweißbestandteile des Naturkautschuks.
Der Proteingehalt der Modelle »Contact« und »Gentle Skin grip« war mit 92,41 µg pro Gramm beziehungsweise 84,85 µg besonders hoch. Niedrige Werte wiesen beispielsweise die Modelle »Augustus Polymer« und »Peha-soft unsteril« auf. Zwei Handschuhe (»Contact« und »Peha-micron plus«) lagen bei den Latexwerten an oberster Stelle. Gut hingegen schnitten die Handschuhe vom Typ »Gentle Skin Anatom« und »Gentle Skin classic« ab. Bei beiden lagen die ermittelten Werte unter der Nachweisgrenze.
Die Wissenschaftler fordern nun von den Herstellern eine Verbesserung ihrer Produkte und regelmäßige Kontrollen. Diese erhöhten die Arbeitssicherheit für Latexallergiker.
Seit nunmehr 13 Jahren dürfen im Gesundheitswesen keine gepuderten Latexhandschuhe mehr verwendet werden. Nur noch puderfreie und latexallergenarme Modelle sind erlaubt. Auf diese Weise konnte seit 1998 die Anzahl an Berufskrankheiten als Folge von Latexallergien deutlich gesenkt werden.
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