Sicherheits- und Gesundheitsschutzkoordinatoren sind für die Arbeitsschutzmaßnahmen auf Baustellen verantwortlich. Herausforderungen bei der Ausführung ihrer Tätigkeit sind neben dem hohen Kosten- und Termindruck der Bauherren die Steuerung der vielen Handwerksgewerbe - ein Leitbild soll sie bei der Arbeit unterstützen.
Viele Arbeitsunfälle am Bau gehen auf mangelnde Organisation und Planung zurück. Die Regeln zum Arbeitsschutz auf Baustellen sehen bei größeren Bauprojekten, an denen Beschäftigte unterschiedlicher Unternehmen gleichzeitig aktiv sind, die Bestellung eines Koordinators durch den Bauherrn vor. Dieser Sicherheits- und Gesundheitsschutzkoordinator nach Baustellenverordnung (oft SiGeKo abgekürzt) soll die Arbeit der einzelnen Unternehmen und Gewerke hinsichtlich Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz koordinieren. Er hat einen Sicherheits- und Gesundheitsschutzplan zu erstellen und zu überprüfen.
In der Praxis ist die Arbeit eines SiGeKos oft kein leichter Job. Maßnahmen zu Arbeits- und Gesundheitsschutz angesichts von Kosten- und Termindruck des Bauträgers erfolgreich abzustimmen, bedarf sowohl fachlicher wie menschlicher wie kommunikativer Qualitäten. Dass auf einer Baustelle nicht nur unterschiedliche Gewerke, sondern meist auch Beschäftigte verschiedener Nationalitäten zusammenarbeiten, macht die Aufgabe des SiGeKo nicht einfacher.
Ende letzten Jahres haben Verbände und Organisationen rund um den Bau, darunter Bauindustrie, Architekten, Arbeitsschutzbehörden und Gewerkschaften, ein gemeinsames Leitbild »Koordination nach Baustellenverordnung« vorgestellt. Es soll den Koordinatoren als Orientierung für ihr Selbstverständnis dienen und beruht auf vier Leitlinien.
Gute Koordination nach Baustellenverordnung:
- bringt Nutzen für die am Bau Beteiligten,
- fördert präventives Handeln,
- bedingt die enge Kooperation und Kommunikation der am Bau Beteiligten,
- erfordert Partnerschaft und Fairness.
Das Credo guter Koordination lautet: Nur wenn alle Beteiligten zusammenwirken, kann ein Bauwerk sicher, hochwertig, termintreu und wirtschaftlich errichtet werden.
Autor: Dr. Friedhelm Kring
Foto: Zentralverband Deutsches Baugewerbe
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