Psychische Belastungen am Arbeitsplatz nehmen weiter zu und sorgen für längere Ausfallzeiten. Das zeigt der Fehlzeiten-Report 2023 des Wissenschaftlichen Instituts der AOK (WIdO).
Jährlich betrachtet der Fehlzeiten-Report der AOK Ausfallzeiten von Beschäftigten. Als Grundlage dienen die Daten von 15,1 Millionen AOK-versicherten Erwerbstätigen. Für Arbeitsunfähigkeitstage sind im Berichtsjahr 2022 vor allem psychische Erkrankungen verantwortlich, gefolgt von Atemwegserkrankungen und Muskel-Skelett-Erkrankungen. Zu häufigen Krankheitsarten gehören danach Verletzungen sowie Erkrankungen des Kreislaufsystems und der Verdauungsorgane.
Im Zeitraum von 2012 bis 2022 zeigt sich ein deutlicher Anstieg von Fehltagen aufgrund psychischer Erkrankungen: Diese haben um 48 Prozent zugenommen. Allen anderen Erkrankungsgruppen verzeichnen einen Anstieg um 35 Prozent. Letztere Zahl erklärt sich größtenteils mit den pandemiebedingten Höchstständen bei Atemwegserkrankungen im Jahr 2022.
»Im Vergleich zu anderen Krankheiten gehen psychische Erkrankungen häufig mit besonders langen Fehlzeiten einher«, sagt Johanna Baumgardt, Forschungsbereichsleiterin für Betriebliche Gesundheitsförderung im WIdO und Mitherausgeberin des Fehlzeiten-Reports. So sorgen psychische Erkrankungen mit durchschnittlich 29,6 AU-Tagen je Fall für die längsten Ausfallzeiten. Bei Atemwegserkrankungen sind es nur 7,1 Tage. Der Durchschnittswert über alle Erkrankungsgruppen hinweg lag im vergangenen Jahr bei 11,3 Tagen je Fall.
Zu Fehltagen aufgrund psychischer Erkrankungen kam es insbesondere bei Berufen im Gesundheits- und Sozialwesen. Danach folgten die »Öffentliche Verwaltung/Sozialversicherung« und »Banken/Versicherungen«.
Quelle/Text: AOK / Redaktion arbeitssicherheit.de (SL)
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