Von dynamischen Arbeitsplätzen verspricht sich die Arbeitswelt eine positive Wirkung in Bezug auf Muskel-Skelett- und Herz-Kreislauf-Probleme. Das Institut für Arbeitsschutz (IFA) hat im Rahmen einer Studie die bewegungsfördernden Bildschirmarbeitsplätze unter die Lupe genommen.
Langes Sitzen in der immer gleichbleibenden Körperhaltung tut dem Muskel-Skelett-Apparat sowie dem Herz-Kreislaufsystem nicht gut. Das ist mittlerweile wissenschaftlich bewiesen. Um diesen Effekten von Bildschirmarbeitsplätzen entgegenzuwirken, wurden die sogenannten dynamischen Arbeitsplätze entwickelt. Dazu zählen beispielsweise Laufbänder, Ergometer oder Trittmühlen. Nun hat die IFA in einer aktuellen Laborstudie untersucht, wie effektiv diese Arbeitsstationen wirklich sind. Das Ergebnis zeigt: Positive Ansätze sind vorhanden. Allerdings bedarf es noch einiger Weiterentwicklungen.
Für die Studie nutzten insgesamt 12 Teilnehmer dynamische Arbeitsplatzstation. Und zwar ein Laufband und ein Sitzergometer. Der Vergleich mit dem Standardsitzplatz – in diesem Fall umfasst dieser auch das Stehen – förderte folgende Ergebnisse zutage: Bei den dynamischen Arbeitsplätzen waren die Probanden physisch aktiver. Auch die Werte für die Herzfrequenz und den Energieumsatz lagen höher. Aber: Die Muskelaktivität war bei den dynamischen wie bei der konventionellen Station fast gleich. Und auch die Körperhaltung unterschied sich nicht wesentlich.
Das Fazit der IFA lautet: »Derzeit ist fraglich, ob die »dynamischen« Alternativen im Berufsalltag der Büroarbeitsplätze eine Rolle spielen werden.« Allerdings werden die dynamischen Arbeitsplatzstationen stetig weiterentwickelt, so das IFA. Möglich sei auch eine alternative Nutzungsform: »Denkbar ist eine zukünftige Erhöhung der physischen Aktivität am Büroarbeitsplatz durch ergänzende Nutzung dynamischer Arbeitsstationen beispielsweise temporäre Nutzung oder optionale Leihgabe für mehrere Beschäftigte.«
Ein interessantes Ergebnis der Studie betrifft hingegen die eigene Wahrnehmung der Studienteilnehmer: So schätzten die Nutzer der dynamischen Stationen ihre Arbeitsleistung durch die Nutzung der bewegungsfördernden Maßnahmen als geringer ein. War sie aber gar nicht, »die objektiven Ergebnisse zeigten mit einer Ausnahme jedoch keine signifikanten Unterschiede«, so die IFA. Bewegtes Arbeiten bedeutet also keinen Produktivitätsverlust.
Quelle/Text: IFA, Redaktion arbeitssicherheit.de (SJ)
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